Sport hat einen großen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden, stärkt die Ausdauer und die körperliche Belastbarkeit. Aber gleichzeitig entzieht er dem Körper Energie, Salz und Flüssigkeit, die entsprechend substituiert werden müssen, gab Bärbel Palm, Ernährungsberaterin, Homburg/Saar, zu bedenken. „Energiefresser“ sind vor allem Ausdauersportarten – dabei werden weit mehr Kalorien verbrannt als beim Schnelligkeits- oder Krafttraining, so Frau Palm. Damit der Verlust an Energie – sprich Glukose –, Elektrolyten und Flüssigkeit die Leistungsfähigkeit nicht begrenzen, ist „Vorratsplanung“ angesagt. Das bedeutet: Schon vor dem Sport ausreichend essen, vor und während des Trainings viel trinken und anschließend die leeren Energiespeicher durch ausgewogene Ernährung wieder auffüllen.
„Vor dem Sport sind kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Obst zu empfehlen, aber auch fettarme Milchprodukte“, rät Palm. Da sie wenig schwere Ballaststoffe haben, verzögern sie die Magenentleerung nicht – mit vollem Bauch trainiert es sich schließlich nicht gut. Während des Sports sind Saftschorlen ideal: sie gleichen Flüssigkeitsverluste aus und bescheren dem Körper schnell verfügbare Kohlenhydrate. Der Saftanteil sollte 30 bis maximal 50 % betragen – „nicht mehr, sonst wird die Mischung hyperton, verweilt länger im Magen und belastet den Körper“, so Palm. Nach dem Sport ist dann wieder (fast) alles erlaubt, was schmeckt.
Flüssigkeitsausgleich ist das A und O
Bei kurzen sportlichen Aktivitäten, die weniger als eine halbe Stunde andauern, genügt es, vor- und hinterher etwas zu trinken. Ist man länger als 30 Minuten aktiv, sollte man auch während des Trainings zur Flasche greifen. Der Flüssigkeitsbedarf hängt dabei sowohl von der Art der Belastung als auch von der Außentemperatur und anderen Umgebungsfaktoren ab. Für Gesunde empfiehlt der Deutsche Sportbund eine Mischung aus zwei Dritteln natriumreiches Mineralwasser und einem Drittel Fruchtsaft.
„Das reicht bei Mukoviszidose definitiv nicht aus“, betonte Palm. Bei leichtem Freizeitsport sollte 1 Gramm Salz pro Liter zugesetzt werden, bei intensivem Ausdauertraining, beispielsweise für einen Marathonlauf, muss es jedoch deutlich mehr sein. Daher lohnt es sich, das Getränk vor dem Sport zu Hause selbst herzustellen oder auf Salztabletten zurückzugreifen, die auch während des Trainings eingenommen werden können. Vor Pi-mal-Daumen-Dosierungen wie „eine Messerspitze“ oder „ein halber Teelöffel“ warnte Palm: diese Angaben sind viel zu ungenau.
Auch von den im Handel erhältlichen Sportgetränken riet Palm ab: Wie eine Untersuchung der Verbraucherzentrale Sachsen ergeben hat (www.verbraucherzentrale-sachsen.de/sportgetraenke), entspricht deren Fruchtanteil nur selten den Empfehlungen des Deutschen Sportbundes, ihr Energiegehalt ist sehr unterschiedlich und häufig enthalten sie Vitamine und andere Zusätze, deren Nutzen im besten Fall als zweifelhaft zu bewerten ist, so Palm. Darüber hinaus entspricht ihr Natriumgehalt in aller Regel nicht den Bedürfnissen von CF-Patienten.
Bärbel Palm: Bewegung und Sport bei CF – Alles Lunge oder was? Vortrag im Rahmen der 19. Deutschen Mukoviszidose-Tagung, Würzburg, 19.11.2016